Auch wenn Sony grundsätzlich eine sehr gute Dokumentation seiner Kameras ins Internet stellt, neben einer wirklich gelungenen Webanleitung auch weitere Tutorials, fehlt zumindest für alte Säcke eine Anleitung, die man an einem verregneten Nachmittag mit einer Tasse Tee auf dem Sofa durchschmökern und am hoffentlich sonnigen Wochenende dann gleich in der Praxis umsetzen kann. Diese Lücke füllen Bücher-zur-Kamera; mangels Auswahlmöglichkeiten fiel die Entscheidung in der Buchhandlung auf Die Sony α6400 von Frank Exner.
Man merkt durchaus, dass Exner sich mit der Kamera intensiv beschäftigt hat und auch ganz allgemein viel Wissen und Erfahrungen mit Kameras hat. Das Buch ist routiniert geschrieben und vermittelt alle relevanten Informationen rund um die Kamera, es bietet aber auch Tipps und HInweise für gelungene Fotos.
Leider wird Exners Expertise in Sachen Kamera nicht durch eine vergleichbare Expertise in Stil und Sprache ergänzt. Passagenweise ist der Stil eher hölzern und es gibt auch einzelne Phrasen und Floskeln, die im Laufe der Lektüre immer wiederkehren und so langsam zu alten Bekannten werden. Und auch zum Inhalt muss man sagen,dass hier vielleicht ein bisschen zu viel Routine spürbar ist. Exner arbeitet alle wichtigen Themen pflichtbewusst und gründlich ab – richtige Begeisterung oder auch nur so etwas wie eine persönliche Note, das Bewusstsein, dass hier ein Mensch mit individuellen Vorstellungen und Vorlieben in Sachen gelingender Fotografie, schreibt, stellt sich aber nicht ein.
Und so hält man es als Leser*in zunehmend wie der Autor: pflichtschuldig liest man Kapitel um Kapitel durch und ist schließlich in der Tat umfassend informiert. Echte Freude bereitet die Lektüre hingegen nicht. Ein nützliches Buch − und zwar im positiven wie auch im negativen Sinn des Wortes nützlich.