Ein eher außergewöhnliches Buch, das ich von alleine sicher nicht gekauft, geschweige denn rezensiert hätte.
Das Außergewöhnliche nimmt seinen Anfang schon bei Titel und AutorInnenschaft: »Löwenbuch« ist nur ein selbst gewählter Hilfstitel, der sich vom freundlich lächelnden und winkenden Löwen auf dem Titel herleitet. Auch AutorIn oder HerausgeberIn werden nicht genannt. Genannt ist lediglch der Verlag. Babylove/dm – ein sonst in der Buchbranche kaum bekannter Verlag. Dafür liegt hier aber das einzige mir bekannte Werk mit eingenähter Waschanleitung vor. »30° (im Wäschenetz)«. Leider schließt die Waschanleitung Bügeln aus.
Sohn Samuel schätzt an dem Buch, dass es flauschig weich ist. Und tatsächlich: Was ist der Nutzen von Ebooks, wenn das haptische Erlebnis letztlich nicht unterscheidbar von dem klassischer, gedruckter Bücher ist? Das Löwenbuch, wie gesagt, ist flauschig weich. Die Seiten lassen sich gut lutschen oder einfach nur bestreicheln. Ein klarer Vorteil gegenüber vielen Papierbüchern, die Samuel – immer mit unbefriedigendem Ergebnis – einer ähnlichen Prozedur unterzog.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass das Buch nicht übertrieben dick ist und die LeserIn somit nicht überfordert. Es zählt (Front und Rücken mitgerechnet) ganze 8 Seiten. Umstritten ist der Plot. Einerseits bemängelt Samuel die kindisch grinsenden Tiere auf den ersten 6 Seiten; hier ist entwickelt sich die Handlung nur schleppend weiter. Demgegenüber ist auf Seite 7 ein besonders hässliches und unzufriedenes Kind abgebildet. Was einigen als gelungener Kotrast, gar Schockeffekt gilt, mag anderen als allzu billige Effekthascherei missfallen.
Mein Rat: Am besten selber entscheiden, was ihr von diesem Buch haltet. Einzigartig ist es in jedem Fall!