»Die besten Weltuntergänge« verspricht das Buch – und fast genau das hält es auch. Genau genommen sammelt der Autor nicht Beschreibungen möglicher Weltuntergänge, sondern möglicher Enden menschlichen Lebens auf der Erde. Da ist dann aber auch alles dabei, vom Supervirus über die Roboterapokalypse bis zum Ende der Sonne.

Das Buch hat ausdrücklich keinen wissenschaftlichen Anspruch, und obwohl der Autor sich als Wissenschaftsjournalist bezeichnet und reichlich Literaturhinweise gibt (lesefreundlich im Anhang, weil eh keineR nachschlagen wird), hat es m.E. nicht einmal populärwissenschaftlichen Charakter.

Braucht es aber auch nicht, weil wir uns wenn schon nicht im Reich der Fiktion so doch in Sphären der Spekulation bewegen. Da ist alles möglich, aber meist doch auch extrem unwahrscheinlich oder erst in extremer Zukunft denkbar, wie Keulemans in jedem Kapitel pflichtgemäß betont.

So bleibt ein wohliges Schauern vor so viel möglichen Weltungergängen, vielleicht auch ein leiser Zweifel, ob es menschliches Leben morgen oder übermorgen oder über-übernächste Woche noch geben wird. Aber Panikmache kann man dme Autor definitiv nicht vorwerfen. Was man ihm vorwerfen kann, ist der manchmal etwas zu sehr gewollt-flapsige Schreibstil. Soll sicher locker klingen und den Verdacht der Panikmache weiter entkräften, nervt aber. Was auch nervt, sind Schlampigkeiten bei der Übersetzung aus dem Niederländischen. Wenn etwas »wie ein Pfosten aus dem Wasser [ragt]« (S. 18), wissen Niederländer*innen, was gemeint ist. Deutsche vielleicht eher nicht. Und wenn in der deutschen Übersetzung vom »Roboterzusammenleben« (S. 28) die Rede ist, stand im Niederländischen ziemlich wahrscheinlich etwas von einer »samenleving«, die sich besser mit »Gesellschaft« als mit »Zusammenleben« übersetzen lässt.

Was bleibt? Ein amüsantes Buch, das mit Genuss lesen kann, wer nicht allzu ängstlich ist.