Schwer berühmt, wenigstens in linken Kreisen, ist die Antwort des Schreibers Bartleby auf wirklich jeden Auftrag seines Arbeitgebers: »I would prefer not to.« Ein bunter Strauß politischen Gedankenguts lässt sich an diesen Ausspruch anknüpfen: Das Auf-den-Kopf-Stellen von Hierarchien, das Sich-Ausklinken aus der kapitalistischen Verwertungsmaschinerie, die Entlarvung nur vorgeblich respektvoller Umgangsformen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer oder einfach nur ein Lob auf das selbstbestimmte, verkauzte, unerwartete − also anarchische − Handeln.

Das Gedankenspiel um einen Angestellten, der wirklich jede ihm angetragene Aufgabe ablehnt, ist ein sehr spannendes, der Ausspruch daher ein verständlicherweise gerne zitierter. Was liegt näher, als den Text in seiner Gesamtheit zu lesen?

 

Das Buch ist eigentlich nur ein schmales Bändchen von gerade 33 Seiten − aber selbst die ziehen sich. Die Story hat nämlich abgesehen von der tatsächlich brillanten Grundidee nicht viel mehr zu bieten. Vortrefflich lässt sich über diese Idee spekulieren und phantasieren, vortrefflich lässt sich der Ansatz ausspinnen. Sollte Bartleby das Recht auf Totalverweigerung haben? Wäre ich selber im Angesicht meines Arbeitgebers so mutig wie Bartleby? Warum verweigert sich Bartleby? Steckt in diesem Text vielleicht eine große Utopie?  ...

Es spricht sehr für Melville, dass er dies alles der geneigten LeserIn überlässt und im Text nicht vorwegnimmt. Allein: Selbst für nur 33 Textseiten wird die Substanz dann doch etwas arg dünn.

Mein Fazit daher: sich mit dem Kernsatz des Textes auseinanderzusetzen, lohnt sich. Den Text in Gänze zu lesen lohnt dagegen eher nicht.

Schwer berühmt, wenigstens in linken Kreisen, ist die Antwort des Schreibers Bartleby auf jeden Auftrag seines Arbeitgebers: »I would prefer not to.« Ein bunter Strauß politischen Gedankenguts lässt sich an diesen Ausspruch Anknüpfen: Das Auf-den-Kopf-Stellen von Hierarchien, das Sich-Ausklinken aus der kapitalistischen Verwertungsmaschinerie, die Entlarvung nur vorgeblich respektvoller Umgangsformen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer oder einfach nur ein Lob auf das selbstbestimmte, verkauzte, unerwartete − also anarchische − Handeln.

Das Gedankenspiel um einen Angestellten, der wirklich jede ihm angetragene Aufgabe ablehnt, ist ein sehr spannedes, der Ausspruch daher ein verständlicherweise gerne zitierter. Was also liegt näher, als den Text einmal in seiner Gesamtheit zu lesen?

Das Buch ist ein schmales Bändchen von nur 33 Seiten − aber selbst die ziehen sich ziemlich. Die Story hat nämlich abgesehen von der tatsächlich brillanten Grundidee nicht viel mehr zu bieten. Vortrefflich lässt sich über diese Idee spekulieren und phantasieren, vortrefflich lässt sich der Ansatz ausspinnen. Sollte Bartleby das Recht auf Totalverweigerung haben? Wäre ich selber im Angesicht meines Arbeitgebers so mutig wie Bartleby? Warum verweigert sich Bartleby? Steckt in diesem Text vielleicht eine große Utopie?  ...

Es spricht sehr für Melville, dass er dies alles der geneigten LeserIn überlässt und im Text nicht vorwegnimmt. Allein: Selbst für nur 33 Textseiten wird die Substanz dann doch etwas arg dünn.

Mein Fazit