Home
Keine Wahl, trotzdem Qual
NRW wählt. Als Ausländer darf ich ja nicht mitwählen, bleibt mir also die Qual der Wahl erspart. Die Qual der Wahlwerbung bleibt mir hingegen nicht erspart, und was sich da aufgestaut hat, muss jetzt einfach mal raus.
Apropos Stau: Der FDP-Kandidat hat was gegen Stau's. NRW's Staus beginnen im Landtag, schreibt er. Früher mal hatte die FDP versucht, sich als Bildungspartei zu profilieren. Heute ist davon nur noch das Thema »Putzen in der Schule« übrig geblieben – wobei die als angeblich Schulschmutz-typisch dargestellte Grafitti-Wand nicht einmal zu einer Schule gehört. Und dann noch Herr Blum mit seinem Deppenapostroph. Alles schön in Großbuchstaben, hört ja sonst niemand.
- Details
- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Politisches
Kein WhatsApp in der Schule. Und besser auch kein Telegram etc.
Ein eigentlich völlig uninteressanter Artikel in der FRAZ zum Thema WhatsApp appct. – Uninteressant, nicht weil die Frage uninteressant wäre, sondern weil der Artikel keine relevanten Antworten liefert.
Schade, denn das große Digital-Dilemma der Schulen ist nach wie vor ungelöst und vielleicht auch unlösbar: Einerseits gehören Digitale Medien heute zum Alltag dazu, zur zukünftigen Studien- und Berufswelt sowieso. Sie aus der Schule zu verbannen, wäre also wirklichkeitsfremd und rückwärtsgewandt. Andererseits schrammen die tatsächlich genutzten digitalen Medien angesichts des massenhaften Sammelns und Auswertens privater Daten schon im privaten Umfeld haarscharf an der Illegalität vorbei; im schulischen Kontext verbieten sie sich von selbst oder, wenn das nicht reicht, durch das Datenschutzgesetz.
- Details
- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Software für Schule und LehrerInnen
Die Antiquiertheit des Menschen von Günther Anders (1)
1956, vor über 60 Jahren, setzte Anders sich mit der modernen Gesellschaft auseinander und veröffentlichte seine Beobachtungen und Gedanken hierzu im Sammelband Die Antiquiertheit des Menschen.
Der erste Band enthält mehrere Aufsätze, deren Kernthese besagt, dass beim modernen Menschen die charakterliche und ethische Fortentwicklung (wenn sie denn überhaupt stattfindet) nicht mit der ungleich schnelleren technischen Entwicklung schritthalten kann, dass also die Schere zwischen technischen Möglichkeiten und menschlicher Angepasstheit sich zusehends weiter auftut.
- Details
- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Bücher
'n Seisoen in die Paradys by Breyten Breytenbach (B. B. Lasarus)
'n Seisoen in die Paradys ist eine Art Reisetagebuch Breyten Breytenbachs, in dem er die Erlebnisse einer monatelangen Reise in seine alte Heimat Südafrika 1973 verarbeitet (»erzählt« wäre hier eine höchst falsche Vokabel; es handelt sich eher um Poesie denn um Prosa).
Dass Breytenbach ganz legal, hochoffiziell mit Visum und allem, einreisen durfte, war eine kleine Sensation – schon seit den 1960ern befand er sich in Paris im freiwilligen Exil. Als ausgesprochener Kritiker der Apartheid war er in Südafrika eigentlich nicht willkommen, die NP-Regierung sperrte andere AutorInnen schon wegen weniger ätzender Kritik als der Breytenbachs ein. Zudem reiste Breytenbach mit seiner vietnamesischstämmigen Frau – für die Apartheidsbehörden ein Fall von unerlaubter Rassenvermischung, der angesichts der konsequenten Umsetzung der Rassentrennung außerdem zu ganz praktischen Problemen führte.
- Details
- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Bücher
Lernen sichtbar machen von John Hattie
Es dauert eine ziemliche Zeit, aber jetzt habe ich auch ich Hatties viel diskutierte Studie zum Bildungswesen gelesen, halbwegs verstanden, und bin bereit, meinen Senf dazu zu geben.
Was man zunächst einmal wissen muss: Die Studie Lernen sichtbar machen ist keine eigene Studie, sondern eine vergleichende Zusammenfassung von vergleichenden Zusammenfassungen von Studien. Eine meta- (eigentlich: meta-meta)-Studie also. Böse Zungen könnten auch sagen: nicht Primär-, nicht Sekundär-, sondern nur noch Tertiärliteratur.
- Details
- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Bücher
Mit dem LK nach Liverpool
Es ist schon was länger her, aber man kommt ja zu nix...: Im September war ich mit meinem LK Englisch in der schönen Stadt Liverpool. Hatte ich noch nie gesehen, war auch ein echtes Zielwahl-Drama, hat dann aber doch ganz gut gefallen. Und spätestens, als das WLAN im Hostel ausfiel, haben die SchülerInnen tatsächlich Englisch gesprochen.
- Details
- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Schule, Pädagogik usw.
Losung zum Schuljahresbeginn
Die Losungen heißen ja Losungen, weil sie (genau genommen: der jeweilige alttestamentliche Text) ausgelost und nicht etwa von klugen Köpfen bestimmt werden. Manchmal treffen sie dennoch ganz wunderbar ins schwarze, wie z.B. die Tageslosung zum Schuljahresbeginn 2015/16 in NRW:
Säet Gerechtigkeit und erntet nach dem Maße der Liebe!
Hosea 10,12
Weist die zurecht, die sich an keine Ordnung halten, ermutigt die Verzagten, steht den Schwachen bei, habt Geduld mit allen! Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte. Jagt vielmehr allezeit dem Guten nach, füreinander und für alle.
1.Thessalonicher 5,14-15
Das ist doch mal ein schönes Vornehmen für eine jede LehrerIn!
(c) Foto: Wolfgang Floedl / pixelio.de;
(c) Losung und Lehrtext: Evangelische Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine
- Details
- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Kirche und Religion
Ungute Arbeitsaufträge
Eigentlich finde ich das Kursbuch Religion ja ziemlich gut. Und ich finde auch gar nicht, dass man Kindern komplett in Watte packen muss. Die Erzählung, wie Absalom mit seinen Haaren im Baum festhängt, dann mit einem Speerstich »ins Herz, als er noch lebend an der Eiche hängt«, getötet wird, wobei ihn »Joabs Waffenträger umringen und ... tot[schlagen]« - meinetwegen auch im Relibuch für die 5. Klassse.
Aber der Arbeitsauftrag »Malt ein Bild vom Ende Absaloms.« - Let's draw the line here. Konstruktiver Vorschlag einer Kollegin: Warum nicht »stellt die Szene in einem Rollenspiel nach, statt des Speers benutzt einen Besenstiel.«
In der Neuauflage des Buches ist die ganze Story um König David, inklusive der schönen Batseba, übrigens ersatzlos gestrichen. Vielleicht auch besser so.
- Details
- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Schule, Pädagogik usw.
Yay, Medien
Heute hatten wir Fortbildung zu irgendwas mit Medien. Eigentlich war der Plan, dass ein kompetenter Verlagsvertreter uns in der Aula einen laptop- und beamergestützten Vortrag zum digitalen Schulbuch zu Gehör und -sicht bringt. Das war leider nicht möglich – nur der Hausmeister oder der Chef der Technik-AG können Leinwand und Beamer in der Aula bedienen, und beide waren abwesend.
Wir sind zum Glück nicht im Unterricht, wegen der Fortbildung sind alle SchülerInnen aushäusig, so dass der stellvertretende Schulleiter ganz spontan einen Umzug in den Fachraum Französisch anordnen kann: Dort gibt es einen fest installierten Beamer. Wir haben gerade Platz genommen, der kompetente Verlagsvertreter baut seinen Laptop auf... schon stellt sich heraus: Die Anschlusskabel des Beamers enden im Computer, der steht zum Diebstahlschutz in einem stählernen und fest verschlossenen Kasten. Der Schlüssel lagert im Sekretariat und muss erst einmal organisiert werden. Na gut. Kann man ja machen.
- Details
- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Software für Schule und LehrerInnen
Parkparadies
Eigentlich ist Aachen ja mehr dafür bekannt, dass Parkscheinautomaten äußerst selten sind, was in unangenehmem Kontrast zur sehr gründlichen Kontrolle der Parkscheine steht. Im Frankenberger Viertel wohnen die Reichen und Schönen (und vielleicht auch die Mächtigen). Wenn dort das Parken schon Geld kosten soll, dann soll man sein Geld wenigstens nicht allzuweit herumtragen. Drei Automaten lassen sich nirgends sonst in Aachen so problemlos auf einem einzigen Foto vereinen. Nicht im Bild: 50m die Straße herauf oder herunter steht das nächste Automatenkartell.
- Details
- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Privates
Es sommerte sehr
Heute ist ja eher zweifellos so ein grauer, regnerischer Tag gewesen. Gute Gelegenheit, aufgelaufene Fotos zu teilen, die die Welt noch sehen muss. Vom 2. Mai, als es schön sonnig war. Unsere Gartennixe hat jetzt übrigens einen angemessenen Namen: Mandy. Und die Katze im Bild ist nicht Franka, sonder Marcy – im Gegensatz zu Franka hat sie Hausverbot, weil sie nämlich zum Kratzen neigt. Franka ist da subtiler: Sie ist neulich routiniert mit mir zusammen in die Wohnung gekommen, fand dann aber Sylvia mit dem Kind und mich mit den Einkäufen beschäftigt. Sie sondiert die Lage, entdeckt den Kinderwagen und: setzt eine satte Duftmarke aus Urin. Zum Glück nicht in den Babykorb sondern weiter unten, in die Transportebene. Botschaft ist trotzdem angekommen!
- Details
- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Privates
Seite 3 von 5