Schule, Pädagogik usw.
Schule, Pädagogik usw.
Vorbemerkung: Dies ist ein Beitrag, der im Rahmen einer Lehrer:innen-Blogparade hätte erscheinen können. Wenn er annähernd rechtzeitig fertig geworden wäre. Und wenn ich so etwas ähnliches wie einen funktionierenden Blog hätte. Habe ich nicht, das ist irgendwie auch genau das Thema dieses Textes – aber immerhin ist es auch so ein Text, den geschrieben zu haben ich nicht bereuen werde. Seht selbst.
Wer im Rahmen einer Blogparade diese Frage stellt, stellt letztlich alles in Frage, und vielleicht ist es genau das, was eine gute Blogparade und schlussendlich auch das Lehrer:innenleben (oder jedes andere Leben) ausmachen sollte: Alles in Frage stellen. Und dann natürlich: Mögliche Antworten bedenken, abwägen, ein eigenes, ausgewogenes und begründetes Urteil finden und überzeugend präsentieren. Das klingt recht eindeutig nach der Definition des Anforderungsbereichs 3 im Abitur und das soll es auch. Im Bloggen tritt der mündige Bürger, die mündige Bürgerin an die digitale Öffentlichkeit. Ganz im Gegensatz etwa zu Beiträgen in Social Media, die schon wegen der erforderlichen Kürze fast nie ein adäquates Abbild fundierter Abwägungen sein können. – Das heißt nicht, dass diese Abwägungen nicht stattgefunden haben, aber sichtbar werden sie nicht. Noch schlechter sieht es beim bloßen Teilen von Beiträgen aus, aber: Auch das ist natürlich kein Problem, es gehört zum normalen Kommunikationsverhalten digital und analog dazu, nur: es trainiert nicht unbedingt kritisches Denken und überzeugendes Argumentieren.
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- Geschrieben von Thorsten
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Für eine Teilnahme an der Blogparade bin ich zwar etwas spät, außerdem fehlt mir ein lebendiger Blog – aber das Thema ist so wichtig, dass ich mich einfach an die von Jan-Martin ausgerufene Runde dranhängen und meine Gedanken sortieren und aufschreiben möchte. Arbeitszeiterfassung für Lehrer:innen ist eine der zentralen Forderungen des Bildungsrats von unten.
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- Geschrieben von Thorsten
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Materialien aus verschiedenen Quellen zusammenstellen, mixen, abändern ...und daraus dann ein prima Arbeitsblatt für den Unterricht machen. Geht am Computer alles ganz einfach, hat aber einen Haken: Das Copyright. Vieles ist nicht erlaubt, und selbst wenn es erlaubt ist, Inhalte aus Schulbüchern zu nutzen, dürfen diese Inhalte nicht in Lernplattformen eingestellt werden (das ist übrigens eine der komischsten Regelungen im »Kopiervertrag«: digitale Kopie per Mail: ja – passwortgeschützt in Lernplattform: nein).
Abhilfe schaffen open educational resources (OER) bzw. andere Materialien unter Creative Commons Lizenzen. Und wo findet man die? Eine schöne Liste gibt es in Freie Unterrichtsmaterialien von Jöran Muuß-Merholz. Das Werk steht selbst unter einer CC BY-SA Lizenz, weshalb ich die Liste in veränderter (stark gekürzter) Form hier veröffentliche und diesen Beitrag selber unter die CC BY-SA Lizenz stelle (-n muss).
Obacht aber: Niemand garantiert natürlich, dass nicht jemand, der selber die Rechte an einem Werk besitzt, dieses irrtümlich oder böswillig unter einer CC-Lizenz weiter verbreitet. Dann steckt man leider in juristischen Problemen.
Wer? | Was? | Wo? | Wie? |
Pixabay | komplett freie Fotos (CC 0) | https://pixabay.com/de/ | CC0 |
CC Mixter | z.T (!) freie Musik | http://dig.ccmixter.org/ | versch. |
Project Gutenberg | freie Texte, v.a. literarisch | https://www.projekt-gutenberg.org/ | CC0 |
OpenStreetMap | freie Karten; leider etwas schwierig zu nutzen | https://www.openstreetmap.org/#map=6/51.330/10.453 | versch. |
learn:line NRW | Linkliste auf online Materialien und ...auf weitere Linklisten | http://www.learnline.schulministerium.nrw.de/ | versch |
ZUM-wiki | der Dinosaurier unter den Materialsammlungen. Wo viel Licht, da auch viel Schatten. | https://wiki.zum.de/wiki/Hauptseite | CC BY-SA |
rpi virtuell | Materialien für den RU | https://material.rpi-virtuell.de/ |
versch. |
Außerdem:
ZUMpad – freie Etherpads der ZUM; kollaboratives Schreiben übers Web.
LearningApps.org – kleine Quizzartige Aufgaben / Übungen im Netz erstellen, die dann auch im Netz, also anonym (mehr oder weniger) abgerufen und bearbeitet werden können.
LearnEnglishTeens – Seite des British Council, u.a. mit vielen Lernvideos. Allerdings keine CC-Lizenz, Verlinkung z.B. in Moodle scheint aber ok.
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- Geschrieben von Thorsten
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Schule in Zeiten der Corona-Krise bedeutet Fernunterricht, und das wiederum bedeutet: Schule muss zusehends digital werden, was bislang ja − nicht von den Lehrer*innen! − verschlafen wurde. Nun also ist es eilig und das Ministerium möchte helfen. Das ist sehr nett, irgendwie auch hilfreich, und ganz selbstverständlich möchte ich gerade jetzt nicht meckern, aaaaber: Es zeigt sich auch in diesen leider nur schwer nutzbaren Hilfsangeboten ein grundsätzliches Problem, an dem es bislang und immer noch hakt(e). Die unglaubliche Zerfaserung und Verstreutheit von Hilfsangeboten verunmöglicht, was jetzt am dringendsten wäre, nämlich: einen umfassenden Überblick über vorhandene und nutzbare digitale Resourcen zu gewinnen.
Beispiel gefällig? Das Schulministerium verschickt regelmäßig Schulmails an Schulen (nicht Lehrer*innen, die müssen sie sich auf der Homepage selber heraussuchen). In der 9. Schulmail 2020 gibt es einen Link auf Fachliche Unterstützungsangebote, ein pdf. Wer das pdf öffnet, findet dort u.a. eine Liste mit online Lern- und Übungsmaterialien, die überwiegend wiederum auf Portale verweisen. Das erste ist das am Ministerium selbst angesiedelte learn:line.nrw (wieso eigentlich gibt es hier kein https?). Dort gibt es einen Bereich »Neueste Materialien«, und von dort kann man Materialien suchen, die in einer üblichen Liste angezeigt werden. Ein Klick auf das Material ...öffnet nicht etwa das Material bzw. die Resource selbst, sondern eine Detailansicht. Erst von dort kann man sich zum eigentlichen Angeboten weiterklicken. Bis man dort ist, ist man also 4 Links gefolgt und hat gerade mal einen Punkt aus dem pdf gesichtet.
Wer den Gang der Dinge etwas beschleunigen möchte, täte sicher gut daran, die Materialsammlungen etwas geordneter und kompakter zu strukturieren. Wirklich hilfreich wäre eine zentrale, nach Fächern sgeordnete und kuratierte und kommentierte Sammlung von Resourcen, in der möglichst auch auf Fragen des Datenschutz eingegangen werden sollte (dazu hoffentlich bald mehr). Lustige Sammlungen von Portalen, die sich alle auch noch gegenseitig verlinken, haben wir bereits genug.
(c) Foto: Free-Photos / pixabay.com
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- Geschrieben von Thorsten
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Es ist schon was länger her, aber man kommt ja zu nix...: Im September war ich mit meinem LK Englisch in der schönen Stadt Liverpool. Hatte ich noch nie gesehen, war auch ein echtes Zielwahl-Drama, hat dann aber doch ganz gut gefallen. Und spätestens, als das WLAN im Hostel ausfiel, haben die SchülerInnen tatsächlich Englisch gesprochen.
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- Geschrieben von Thorsten
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Eigentlich finde ich das Kursbuch Religion ja ziemlich gut. Und ich finde auch gar nicht, dass man Kindern komplett in Watte packen muss. Die Erzählung, wie Absalom mit seinen Haaren im Baum festhängt, dann mit einem Speerstich »ins Herz, als er noch lebend an der Eiche hängt«, getötet wird, wobei ihn »Joabs Waffenträger umringen und ... tot[schlagen]« - meinetwegen auch im Relibuch für die 5. Klassse.
Aber der Arbeitsauftrag »Malt ein Bild vom Ende Absaloms.« - Let's draw the line here. Konstruktiver Vorschlag einer Kollegin: Warum nicht »stellt die Szene in einem Rollenspiel nach, statt des Speers benutzt einen Besenstiel.«
In der Neuauflage des Buches ist die ganze Story um König David, inklusive der schönen Batseba, übrigens ersatzlos gestrichen. Vielleicht auch besser so.
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Hurra! Die Abiklausuren sind da. 29 mal LK, 6 mal GK. Und dabei werden wir sicher auch klären, was gemeint ist, wenn die Aufgabenstellung zu einem Text mit "mother and daughter" verlangt: "Write her interior monologue!". Eigentlich kann man es sich ja denken, aber grammatisch eindeutig ist es eben nicht.
Egal, es gilt die Devise: Klausuren müssen erst einige Tage ablagern, bevor man mit der Korrektur beginnen darf.
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- Geschrieben von Thorsten
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Was an dieser Stelle ruhig einmal gesagt werden darf: Ich bin ein ganz großer Fan der fachdidaktischen Zeitschriften aus dem Friedrich-Verlag. Dies gilt in besonderer Weise für den entwurf (Religion, in letzter Zeit leider abnehmende Qualität), in etwas geringerem Maße auch für den femdsprachlichen Unterricht Englisch (erfreulich: steigende Qualität). Nicht ganz so sehr gilt das für die vielen »Dreingaben«, die man als Abonnent bekommt. Einiges ist pure Werbung, anderes fast völlig Werbung, nur die BildungSpezial hat mir bislang noch zugesagt, obgleich auch sie einen hohen Anteil mehr oder weniger raffiniert getarnter Werbung enthält.
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- Geschrieben von Thorsten
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Können wir nicht ’nen Film gucken …? Wer ein paar Jahre als LehrerIn gearbeitet hat, vielleicht nicht gerade in den Fächern Mathematik oder Sport, kennt diese Frage zu genüge. Die Frage aus SchülerInnenmund ist auch völlig legitim: SchülerInnen möchten ihre Arbeitsbelastung möglichst gering halten. Nicht anders geht es da den LehrerInnen – auch sie zeigen aus demselben Grund gerne mal den einen oder anderen Film. Dies dient außerdem der Entspannung sowie Konfliktvermeidung im Klassenraum.
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- Geschrieben von Thorsten
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Der Schulmessen gibt es gar nicht so viele, eigentlich nur die didacta. Die tingelt wie ein Zirkus durch die ganze Republik, schlägt ihre Zelte mal hier, mal dort, und kommendes Jahr in Hannover auf. Damit ist ein Besuch für mich 2015 allerdings nicht sehr attraktiv, Hannover ist mir einfach zu weit weg.
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- Geschrieben von Thorsten
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Wie schön: Die NRW-Landesregierung möchte künftig die Krankentage aller LehrerInnen in NRW erfassen. Bislang werden diese Fehlzeiten bereits in der Schule erfasst außerdem muss die Schule eine Meldung an die Bezirksregierung absetzen, sobald mehr als sechs Wochen innerhalb eines Schuljahres zustande kommen. Jetzt will also auch das Land eine zentrale Datenbank zum Krankenstand anlegen (Vgl. Artikel in einer der besten Tageszeitungenen der Welt) und zwar zur "Gesundheitsförderung" (SZ).
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- Geschrieben von Thorsten
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