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Atonale Musik
Noch vor den Sommerferien hatte ich für das aktuelle Schuljahr meine Stundenzahl reduziert, um mehr Zeit für unseren Sohn zu haben. Selbstverständlich war mir klar, dass 20% weniger Stunden wohl auch 20% weniger Brutto bedeuten würden; mir war sogar klar, dass in der Logik von Schulministerium und Bezirksregierung ein Schuljahr weniger arbeiten selbstverständlich aus 13 Monaten Lohnkürzung bestehen würde, weil nämlich sowohl die Ferien am Anfang als auch am Ende des Schuljahres einfach mit reduzierter Arbeitszeit abgerechnet werden.
Was mich dann doch ein wenig erstaunte, war dass das Landesamt für Besoldung und Versorgung trotz monatelangen Vorlaufs volle zwei Monate zu viel, nämlich 100% ausgezahlt hat. Kann passieren, jeder macht mal Fehler. Und irgendwie war ja auch zu erwarten, dass das zuviel gezahlte Geld wieder zurückbezahlt werden müsste. Die Frage ist allerdings, wie man mit seinen Fehlern umgeht. Man kann versuchen, sie zu vertuschen (hier schwierig). Man kann sich offensiv dazu zu bekennen. Man kann demütig um Verzeihung bitten. Oder, Methode LBV: Man kann einfach mit einer gehörigen verbalen Abwehraggression jede mögliche Kritik präventiv kontern.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Uncategorised
Westermann Bibox: Camden Town
Digitale Unterrichtsplaner oder -assistenten gibt es ja schon seit etwas längerer Zeit, und den einen oder anderen (moment mal! und Green Line 10) hatte ich auch schon mal probeweise in Gebrauch – immer, ohne wirklich begeistert gewesen zu sein und auch nie für längere Zeit. Was vor allem fehlte, war ein erkennbarer Mehrwert, der den doch recht hohen Preis rechtfertigte. Mit der Bibox für das Englischbuch Camden Town habe ich jetzt den Unterrichtsplaner der Westermanngruppe getestet – und bin mäßig begeistert, was ja immerhin eine Verbesserung darstellt.
Die Bibox ist ein Mischding aus App, Programm und Webanwendung. Es gibt native Anwendungen für Windows, OSX, iOS und Android, die durch den Kauf der Bibox erworbene Lizenz berechtigt zum Zugriff über beliebig viele Geräte: Eventuelle Kommentare, Markierungen oder selbst hochgeladene Materialien werden über alle Geräte hinweg synchronisiert. Es fehlt eine Linux-Version, aber zumindest die Webversion sollte eigentlich überall laufen.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Software für Schule und LehrerInnen
Verbindungsaufbau openvpn auf Gnome scheitert
Gelegentlich benötige ich eine openVPN-Verbindung zu einer Einrichtung, die ich hier mal nicht weiter kritisieren möchte. Dazu wurden mir eine Zertifikatsdatei (.p12), ein Passwort (geheim) und eine Konfigurationsdatei (.ovpn) übermittelt, außerdem eine überaus gründliche Anleitung für Windows (XP), die genau erklärte, dass man eigentlich nur die Konfiguration importieren musste, dafür aber sogar mit Pfeilen illustrierte, wo genau der »OK« Knopf jeweils sitzt.
Gut, ich verwende Linux, aber das ist ja mittlerweile mindestens so komfortabel wie Windows und außerdem erheblich sicherer (kommen wir gleich noch zu) – es sollte also nicht allzu schwer sein, die Konfiguration auch hier zu importieren und zu nutzen.
Zunächst mal war ein bisschen überraschend, dass Gnome in den Einstellungen unter "Netzwerk" die Option, eine opnenVPN-Verbindung einzurichten, prinzipiell anbietet, dann aber konkret doch nichts für mich machen kann: Das Paket network-manager-openvpn-gnome muss manuell nachinstalliert werden. Kein Problem, aber muss man erst mal drauf kommen, wenn die Menüoptionen schon sichtbar und aktiv sind.
Danach sah alles ganz gut aus: Bei Einstellungen -> Netzwerk -> VPN auf das »+« klicken und dann nicht etwa mühselig »OpenVPN« zu Fuß erstellen, sondern "Aus Datei importieren" wählen und die .ovpn Datei anbieten. Jetzt noch das Passwort eingetragen, und alles sieht wie eine funktionierende openVPN-Verbindung aus. Sieht aber leider nur so aus, jeder Versuch der Verbindung schlägt nämlich fehl.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Computer etc.
Gott und Jesus Christus von Sabine Pemsel-Maier
Normalerweise habe ich ja gleichzeitig immer ein Sachbuch und einen Roman im Anbruch. Der Roman liest sich fluffig, für mal eben zwischendurch, während das Sachbuch etwas härtere Lektüre ist, dafür aber das gute Gefühl des Schlauerwerdens nährt.
Das etwas sehr allgemein »Gott und Jesus Christus« überschriebene Buch aus der Reihe »Theologie elementar« ist beim besten Willen kein Roman, liest sich allerdings fluffiger als so manches belletristische Werk. Sein Anspruch ist, Basiswissen der Christologie (den »Gott« im Titel hätte sich die Autorin schenken können) für den Unterricht aufzubereiten.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Bücher
Nicht viel Freude an meinem neuen Spielzeug
Mein Tablet ist mir hingefallen, und wie das im Tablet-Leben so ist: die Reparatur lohnt nicht mehr. Schade und eine Schande für den Kapitalismus, der uns nicht immer mit immer besseren Produkten beglücken, sondern immer nur neue Produkte verkaufen möchte, aber: so ist das eben, siehe oben. Und ein ganz klein bisschen freut sich ja auch mein Konsumenten-Ego, wieder ein neues Spielzeug kaufen müssen zu können.
Das Tablet ist für mich nicht so sehr ein Sofaspielzeug (da bevorzuge ich Laptop oder Zeitschriften), sondern vor allem ein Arbeitsgerät in der Schule. Einerseits zur Erfassung von Schüler*innenleistungen, andererseits aber immer mehr auch als mobile Medienzentrale im Unterricht. In vielen unserer Klassenräume hängen mittlerweile Bildschirme, die bequem drahtlos angespielt und für die Darstellung von Grafiken, Audios und Videos genutzt werden können. Zum jüngst neu angeschafften Englischbuch haben wir gar keine Audio-CDs oder Video-DVDs mehr, sondern setzen ausschließlich auf eine Kombilösung aus Programm/App/Webzugang, mit der multimediale Inhalte für alle angemeldeten Lehrer*innen jederzeit und überall ohne physische Medien zugänglich sind.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Computer etc.
Takelmeister Jesus erfindet das Segeln neu
Als Religionslehrer mit Spaß am Segeln interessieren mich natürlich besonders diejenigen Bibelgeschichten, in denen das Segeln oder wenigstens die Schifffahrt eine bedeutende Rolle spielen. Viele sind es nicht, und umso begeisterter bin ich, wenn diese Geschichten im Detail beleuchtet werden.
»Jesus auf dem Wasser« ist ein vielversprechender Band aus der pixi-Reihe des Carlsen-Verlags. Er vereint kindgerecht erzählte und illustrierte Versionen der Geschichten »Jesus stillt den Sturm« (Mk 4,35-41, || Mt 8,23-27 und Lk 8,22-25) und »Jesus geht auf dem Wasser« (Mk 6,45-56, || Mt 14,22-33 und Joh 6,15-21). Kindgerecht? – vielleicht. Den Regeln der Seemannschaft entsprechend sicher nicht.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Uncategorised
Tablet defekt
Neulich ist mir mein Tablet vom Pult gerutscht. Einmal nicht aufgepasst und an das Klassenbuch gekommen; das Klassenbuch zum Tablet verschoben, das Tablet erst vom Pult und dann das Display in tausend Scherben gesprungen. Aua, das tat weh.
Es tut nicht einfach nur weh, es wirft auch eine Vielzahl von Fragen auf und beantwortet sie teilweise direkt.
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Ein Backup oder eine sonstige Sicherungskopie der Daten sind lebenswichtig. Nach dem Pultsprung war mein Tablet unbedienbar geworden, weil das einzige Eingabegerät, der Touchscreen, gar keine oder völlig wirre Eingaben erkannte. Schlauerweise hatte ich kein Backup angelegt, sondern die Daten regelmäßig exportiert – denn was nützt ein Backup in einem Format, das nur die App auf dem zerstörten Tablet lesen kann?
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Software für Schule und LehrerInnen
Digitalisierung der Schulverwaltung?
...für Lehrer*innen eher nicht, sagt Ministerium
Datenschutz bei der elektronischen Verarbeitung von Schüler*innendaten ist wichtig, sagt das Ministerium. Leider lässt es die Lehrer*innen bei der Umsetzung seiner besonders strikten Regeln alleine und lässt als einzigen gangbaren Weg nur die komplette Rückkehr zur Papierwirtschaft offen.
»Die zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche führt zu einem stetigen Wandel des Alltags der Menschen. … Digitale Medien, Werkzeuge und Kommunikationsplattformen verändern ...Kommunikation- und Arbeitsabläufe« formuliert sehr richtig die Kultusminsterkonferenz in ihrem Strategiepapier Bildung in der digitalen Welt1.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Software für Schule und LehrerInnen
The Death and Life of the Great American School System by Diane Ravitch
Diane Ravitch is a historian of the (US) school system. While this does not immediately qualify her as an advisor on how to best organise schools, it does ensure that she has a thorough knowledge of the system's inner workings. Also, she has served on several (mostly conservative) think-tanks on educational matters and advised the Bush (II) administration on education reforms. She knows a lot about the subject – and what is more: she has completely changed her beliefs, thus proving that she also thinks and re-thinks her positions.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Bücher
Keine Wahl, trotzdem Qual
NRW wählt. Als Ausländer darf ich ja nicht mitwählen, bleibt mir also die Qual der Wahl erspart. Die Qual der Wahlwerbung bleibt mir hingegen nicht erspart, und was sich da aufgestaut hat, muss jetzt einfach mal raus.
Apropos Stau: Der FDP-Kandidat hat was gegen Stau's. NRW's Staus beginnen im Landtag, schreibt er. Früher mal hatte die FDP versucht, sich als Bildungspartei zu profilieren. Heute ist davon nur noch das Thema »Putzen in der Schule« übrig geblieben – wobei die als angeblich Schulschmutz-typisch dargestellte Grafitti-Wand nicht einmal zu einer Schule gehört. Und dann noch Herr Blum mit seinem Deppenapostroph. Alles schön in Großbuchstaben, hört ja sonst niemand.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Politisches
Kein WhatsApp in der Schule. Und besser auch kein Telegram etc.
Ein eigentlich völlig uninteressanter Artikel in der FRAZ zum Thema WhatsApp appct. – Uninteressant, nicht weil die Frage uninteressant wäre, sondern weil der Artikel keine relevanten Antworten liefert.
Schade, denn das große Digital-Dilemma der Schulen ist nach wie vor ungelöst und vielleicht auch unlösbar: Einerseits gehören Digitale Medien heute zum Alltag dazu, zur zukünftigen Studien- und Berufswelt sowieso. Sie aus der Schule zu verbannen, wäre also wirklichkeitsfremd und rückwärtsgewandt. Andererseits schrammen die tatsächlich genutzten digitalen Medien angesichts des massenhaften Sammelns und Auswertens privater Daten schon im privaten Umfeld haarscharf an der Illegalität vorbei; im schulischen Kontext verbieten sie sich von selbst oder, wenn das nicht reicht, durch das Datenschutzgesetz.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Software für Schule und LehrerInnen
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