Bücher

Der demokratische Rechtsstaat ermöglicht allen Bürger*innen Partizipation und damit Mit-Gestaltung ihres Gemeinwesens. Konflikte zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen werden so gewaltlos und produktiv gelöst.

Falsch!, sagt Agnoli. Das sei vielleicht der ursprüngliche Anspruch der Demokratie, der aber schon lange nicht mehr erfüllt werde. Er beschreibt die Entwicklung bzw. Transformation der Demokratie als »Involution« und meint damit das Gegenteil von »Evolution«. Will sagen: Die Demokratie entwickele sich nicht vorwärts, entfalte nicht immer mehr ihr inhärentes Potenzial, sondern sie schrumpfe in sich zusammen und werde immer schwächer. Dies geschehe im Wesentlichen nicht durch Verfassungsänderungen (obwohl auch die eine Rolle spielen können), sonder vor allem durch ein Kapern demokratischer Institutionen durch Interessengruppen, die qua materialer Macht immer schon die Geschicke des Staatswesens beeinflusst haben. Es etabliert sich in den Institutionen ein Konsens dessen, was gesagt und was nicht gesagt werden darf, und die Spielräume demokratischer Gestaltung reduzieren sich auf die Ausfüllung dieses Konsens.

One day, highschool stundent Clay receives a box of 7 audio tapes. Each side tells us about one person and his or her involvement in the events leading to Hannah’s death. The tapes were recorded and posted by Hannah herself before her suicide.

As we read Asher’s novel, we follow Clay around his town, visiting the places that were important to Hannah and, of course, listening to Hannah’s story. This is a clever move of the author because it gives us two first-person narrators with whom we can identify. We hear the same story from two different perspectives which sometimes complement, sometimes challenge each other. The author develops the idea of a snowball effect or a vicious circle where Hannah’s compromised reputation leads others to think and act in certain ways, thereby even further destroying her reputation. Sooner or later a point is reached where Hannah can do nothing to control the damage, making her a tragic figure in the classical sense.

The novel is structured along the 13 tape sides which gives it a clear structure – easy to read in small portions, very youth-friendly. Because, after the general plot and setp has been established, the chapters can be read and understood and discussed independent from each other, this structure is also very teacher- and TV-friendly.

The characters could have been given a bit more depth, the plot might have allowed for a bit less predictability but altogether the novel is certainly worth reading and sleeping over.

Almost all the pupils in my course said they liked the book and thought it an important book. However, there seems to be quite a flood of teenage-suicide related books and TV-shows. And maybe some of the likes really related to the Netflix show, not the book.

Ein Buch mit lustigen Katzengedichten... klingt erst mal nicht besonders vielversprechend. Katzenliteratur gibt es ja viele, und vieles ist nicht besonders interessant. Auch der sicherheitshalber auf dem Titel ergänzte Hinweis "New York Times Bestseller" muss nicht unbedingt beruhigen, zumal schlechte Gedichte in der Übersetzung selten gewinnen.

Hier ist dann doch einiges anders. Die Gedichte regen immerhin zum Nachdenken, häufig auch zum Schmunzeln an. Und auch wenn es halt kleine, lustige Kätzchengedichte sind – da hat man schon deutlich schlechtere gelesen, auch dort, wo nicht der Faktor Kätzchen ins Spiel kam.

Kann man lesen. Ist man allerdings auch rasch mit durch.

This is a book that is not an easy read, despite contrary claims in the blurb. Verheyen analyses the German question from an immediate post-unification point of view.

He works with great precision and exhaustive attention to details which explains why reading the book is no easy nor enjoyable occupation. But: We get to learn quite a lot. Verheyen starts with the pre-Kaiserreich past, continues through fascism, communism and West-German integration into the Western community to finally discuss the status quo of German society, particularly its attitude towards democracy, in 1991. Verheyen is not someone for simple answers. Ideas of the German Sonderweg or a German authoritarian character are discussed and somewhat acknowledged but always put in perspective.

Books are one way of making experiences you could not possibly make in real life. They can immerse you in phantasy worlds, in worlds of the past or the future or in times far away.

Zakes Mda’s heart of redness takes the reader to the real-life South African seaside village of Qolorha where a struggle is going on between proponents of development and civilisation on the one hand and defenders of the traditional ways on the other hand. Nobody in this village wants to turn back times and revert to an »authentic« Xhosa lifestyle without the amenities of modern technology – but some people do indeed have good reasons to prefer the quiet, relaxed and unspectacular life of an underdeveloped village to modernisation that takes more than it can offer.

This is basically an abc for cats, written from the perspective of cats.

Some of the entries are wittier than others, the main value lies in recognition of cat-behaviour experienced in real life.

One of the pros is that the book is organised in very short alphabetical entries – you can read it in liitle bits without loosing the plot. The main disadvantage of course is that there is no real plot.

It is more of a coffeetable book than a real reading challenge, but of course tastes in books may vary.

Recommendable for some quick reading fun – but giving this as a present to humans could be seen as a condescending comment on their intellactual faculties.

Die Überschrift sagt irgendwie schon alles: Ralf Lankau weist darauf hin, dass Lernen eine höchst analoge Angelegenheit ist. Darum ist nicht nur der Begriff des »digitalen Lernens« Quatsch, Quatsch sind auch alle Ansätze, eine neue Pädagogik für das digitale Zeitalter begründen zu wollen. Computer, so Lankau, gehören nicht unbedingt in Kindergärten und Schulen, jedenfalls nicht einfach deshalb, weil wir im digitalen Zeitalter leben. Es lernt und entwickelt sich der Mensch immer noch analog, und dafür braucht es nicht zwingend Computer, schon gar keine auf die Beherrschung oder Verwendung von Computern ausgerichtete Digitaldidaktik.

Woordwerk ist ein Anti-Roman, heißt es. Was immer das sein mag: Das Buch ist postmodern as postmodern can be.

Zunächst mal: Es gibt keine Handlung, und eigentlich auch keinen roten Faden. Am ehesten noch kann man den Text als eine Art Gedankentagebuch betrachten. Mal kürzere, mal längere Stücke stehen hintereinander, mal lose verbunden, mal überhaupt nicht verbunden. Es gibt (vorgeblich?) autobiographisches aus Breytenbachs Zeit in Südafrika, seinm Haus in Spanien, seiner Wohnung in Paris. Ein guter Freund stirbt, und die Ereignisse drumherum werden realistisch beschrieben. Aber gibt es den Freund? Geht es um den Tod? Ist der Freund vielleicht eine Metapher?

Zwischen dem angeblich Autobiographischen gibt es immer wieder Anekdötchen und eine Blütenlese aus den Bunten Seiten der Presse.

Die ganzen Ereignisse entfalten keine Handlung, sondern stehen nebeneinander. Sie dienen aber als Aufhänger für Breytensbach mal mehr, mal weniger tiefschürfende Betrachtungen über den Sinn des Lebens, der Welt, und den ganzen Rest. Ein Zusammenhang wird, wenn überhaupt, nur auf dieser höheren Ebene der Reflexion sichtbar. Auch hier lässt sich aber keine eindeutige Lehre oder Moral benennen, eher fühlt man sich eingeladen in den Kopf des bedeutendsten afrikaanssprachigen Autors.

Was auch immer in diesem Kopf vorgehen mag: Die Reise in und durch ihn lohnt sich. Das Buch ist ein "easy read", auch wenn es eigentlich nichts klassisch-spannendes aufzubieten vermag.

»Geachte Heer M.«, man kann es nicht anders sagen, war in den Niederlanden ein ziemlicher Bestseller, echte Mainstream-Literatur. Aber: so gerne man natürlich Geheimtipps liest und weiterverbreitet, sich so als besonderer Kenner exquisiter literarischer Nischengewächse hervortut – es hat ja seinen Grund, dass dieses Buch so gut angekommen ist. Und so las ich es mit großem Vergnügen, auch wenn es mir nicht den Gefallen tat, zum Ausweis besonderen literarischen Spürsinns zu dienen.

Normalerweise habe ich ja gleichzeitig immer ein Sachbuch und einen Roman im Anbruch. Der Roman liest sich fluffig, für mal eben zwischendurch, während das Sachbuch etwas härtere Lektüre ist, dafür aber das gute Gefühl des Schlauerwerdens nährt.

Das etwas sehr allgemein »Gott und Jesus Christus« überschriebene Buch aus der Reihe »Theologie elementar« ist beim besten Willen kein Roman, liest sich allerdings fluffiger als so manches belletristische Werk. Sein Anspruch ist, Basiswissen der Christologie (den »Gott« im Titel hätte sich die Autorin schenken können) für den Unterricht aufzubereiten.