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Erfahrungen mit Fobizz KI-Tools
KI ist in aller Munde und auf aller Rechner, auch im Schulbereich. Eine das Interesse der geschätzten Leser:innenschaft weckende Einleitung kann ich mir somit sparen, die beiden Buchstaben K und I sollten genügen.
An unserer Schule haben wir die Möglichkeit, die KI-Tools des Anbieters »fobizz« zu testen. fobizz ist ein kommerzielles Startup aus Hamburg, das in der Corona-Zeit mit Fortbildungen für den Schulbereich groß geworden ist, später Unterrichtsmaterialien ins Repertoire aufgenommen hat und nun eben auch KI-Tools für den Schulgebrauch anbietet. fobizz hostet die Tools nicht lokal, schon gar nicht sind es eigene Tools. Es handelt sich vielmehr um eine Auswahl von KI-Tools namhafter Anbieter wie Mistral, Claude und natürlich ChatGPT für Text sowie Dall-E, Flux und stable diffusion für Bilder.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Schule, Pädagogik usw.
Help, ik ben blank geworden von Bram Vermeulen
In Afrikaans, der Sprache der Apartheid, gibt es zwei verschiedene Worte für weiß: »wit« für fast alles weiße und »blank« für weiße Haut. »blank« ist ein klassischer Apartheidsbegriff.
Bram Vermeulen war jahrelang Südafrika-Korrespondent für staatlichen niederländischen Rundfunk und für die rechtsliberale Tageszeitung NRC Handelsblad. In dieser Zeit berichtete er auch über den Amoklauf des weißen Südafrikaners Johan Nel in Skierlik, und dieses Thema wurde zu einem Katalysator, an dem sich Vermeulen von einem »witmens« in einen »blanke mens« verwandelte.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Bücher
Zeiterfassung im Lehrer*innenberuf: Ein Experiment
Lehrer*innen sind überlastet. Darunter leidet sowohl ihre eigene Zufriedenheit und damit letztlich ihre Gesundheit, als auch die Qualität des Unterrichts. Wie aber Abhilfe schaffen? Die Schulministerien in Deutschland bedienen sich des so genannten Deputatsmodells, das eine bestimmte Anzahl an wöchentlich zu unterrichtenden Stunden (am Gymnasium in NRW: 25,5) plus sämtliche weiteren Verpflichtungen (z.B. Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, Korrekturen, Konferenzen, Beratung, Betreuung, Begleitung, ...) zusammen als eine Vollzeitstelle mit (z.Zt.) 41 Wochenstunden definiert. Es handelt sich hier wirklich um eine Setzung, nicht etwa um eine empirisch ermittelte Gleichung oder ein wenigstens durch theoretische Überlegungen und Berechnungen untermauertes Konstrukt.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Software für Schule und LehrerInnen
Echtzeitalter von Tonio Schachinger
Echtzeitalter wird auf dem Klappentext als Roman über »Gamer« bzw. über einen Fan von »Age of Empires 2« beworben. Das stimmt. Es ist aber mehr oder weniger irrelevant.
Echtzeitalter von Tonio Schachinger ist vor allem ein schöner Coming-of-Age Roman, der das Aufwachsen eines jungen Österreichs Till in den Zeiten eines Kanzlers Kurz beschreibt. Computerspiele kommen auch vor, es kommen aber auch Handys, Zigaretten und Alkohol und Bücher und natürlich Frauen vor. Ganz besonders kommt aber die Schule vor, und zwar in Form eines elitären Privatgymnasiums, dessen elitärster und dünkelhaftester Lehrer ausgerechnet Tills Klassenlehrer wird und seine Schullaufbahn bestimmt.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Bücher
Neue Schule der Demokratie von Marina Weisband
Marina Weisband erlangte große Bekanntheit als Geschäftsführerin der Piratenpartei. Die Pirat*innen zeichneten sich vor allem durch Digitalaffinität und den Wunsch nach mehr direkter Demokratie aus. Das ist als politisches Programm ein bisschen wenig, da eine Partei zwar Systemänderungen anstreben kann und auch sollte, aber trotzdem natürlich (zunächst) mit dem System arbeiten muss, dass nun mal installiert ist. Und da wüssten Wähler*innen in einer repräsentativen Demokratie schon gerne, für welche konkreten Ziele und Richtungen sich Kandidat*innen einer Partei einsetzen möchten.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Bücher
Antifaschistische Politik in der Schule?
Vorbemerkung 1:
Tja: Blogparade – ich habe immer noch keinen richtigen funktionierenden Blog. Man kommt ja zu nix und möchte trotzdem schreiben, weil es so schön hilft, die eigenen Gedanken zu sortieren. Und mit mehrmonatiger Verspätung kann ich diesen Artikel ganz sicher auch nicht mehr ernsthaft als Beitrag irgendeiner Blogparade verkaufen, aber: wichtig ist er mir trotzdem, und darum – tadaa – steht hier jetzt dieser Artikel. Als Allerletzter zu schreiben heißt ja auch, dass alle anderen Artikel schon da sind und verlinkt werden können: nämlich hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Anti und Fa
Wozu Bildungsbloggen?
Vorbemerkung: Dies ist ein Beitrag, der im Rahmen einer Lehrer:innen-Blogparade hätte erscheinen können. Wenn er annähernd rechtzeitig fertig geworden wäre. Und wenn ich so etwas ähnliches wie einen funktionierenden Blog hätte. Habe ich nicht, das ist irgendwie auch genau das Thema dieses Textes – aber immerhin ist es auch so ein Text, den geschrieben zu haben ich nicht bereuen werde. Seht selbst.
Wer im Rahmen einer Blogparade diese Frage stellt, stellt letztlich alles in Frage, und vielleicht ist es genau das, was eine gute Blogparade und schlussendlich auch das Lehrer:innenleben (oder jedes andere Leben) ausmachen sollte: Alles in Frage stellen. Und dann natürlich: Mögliche Antworten bedenken, abwägen, ein eigenes, ausgewogenes und begründetes Urteil finden und überzeugend präsentieren. Das klingt recht eindeutig nach der Definition des Anforderungsbereichs 3 im Abitur und das soll es auch. Im Bloggen tritt der mündige Bürger, die mündige Bürgerin an die digitale Öffentlichkeit. Ganz im Gegensatz etwa zu Beiträgen in Social Media, die schon wegen der erforderlichen Kürze fast nie ein adäquates Abbild fundierter Abwägungen sein können. – Das heißt nicht, dass diese Abwägungen nicht stattgefunden haben, aber sichtbar werden sie nicht. Noch schlechter sieht es beim bloßen Teilen von Beiträgen aus, aber: Auch das ist natürlich kein Problem, es gehört zum normalen Kommunikationsverhalten digital und analog dazu, nur: es trainiert nicht unbedingt kritisches Denken und überzeugendes Argumentieren.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Schule, Pädagogik usw.
Morgens kein Recht, abends kein frei -- trotzdem zufrieden
Lehrer:innen haben morgens recht und mittags frei. Das ist ein so altes und ranziges Vorurteil über unseren Beruf, dass man es wirklich nicht mehr hören mag. Das Vorurteil ist auch einfach falsch - was letztlich sogar diejenigen wissen, die es zu passender wie unpassender Gelegenheit immer wieder hervorkramen. Manchmal habe ich auch den Eindruck, dass sogar einige Kolleg:innen, v.a. Quereinsteiger:innen, diesen Vorurteilen anhängen und große Schwierigkeiten haben, wenn sie sich als unzutreffend erweisen.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Uncategorised
Paradieren auch ohne Blog: Arbeitszeiten müssen erfasst werden
Für eine Teilnahme an der Blogparade bin ich zwar etwas spät, außerdem fehlt mir ein lebendiger Blog – aber das Thema ist so wichtig, dass ich mich einfach an die von Jan-Martin ausgerufene Runde dranhängen und meine Gedanken sortieren und aufschreiben möchte. Arbeitszeiterfassung für Lehrer:innen ist eine der zentralen Forderungen des Bildungsrats von unten.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Schule, Pädagogik usw.
Gödel, Escher Bach von Douglas Hofstadter
Ende der 1970er-, Anfang der 1980erjahren war dieses Buch, das irgendwo zwischen Philosophie, Mathematik, Informatik und Biologie – oder besser: in allen vier Bereichen gleichzeitig – verortet werden kann, ein echter Geheimtipp. Obwohl der Autor durchaus fleißig weiterpubliziert, gelehrt und geforscht hat, ist es aber mittlerweile recht still um ihn geworden.
Im Grunde geht es Hofstadter um Künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence, AI), d.h. um die Frage ob und ggf. wie Computer eine Intelligenz entwickeln können, die der menschlichen ähnlich ist. Um diese Frage zu beantworten, muss man natürlich klären, was Intelligenz überhaupt ausmacht und wie man sie misst oder nachweist. Und sicher wäre es auch nützlich zu wissen, wie und wo die Intelligenz ihren Platz und Menschen hat und natürlich wie sie sich im Verlauf der Evolution entwickelt hat.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Bücher
Das Erste Testament von Erich Zenger
Back in the 90s setzte der renommierte katholische Alttestamentler Erich Zenger sich dafür ein, dem Alten Testament, der Geschichte Gottes mit seinem auserwählten Volk Israel, auch innerhalb der katholischen Kirche die ihm zustehende Bedeutung zuzugestehen. Er strebte daher unter anderem eine Abkehr vom als erniedrigend befundenen Namen Altes Testament an und diskutierte verschiedene weniger abwertende Bezeichnungen, z.B. Erstes Testament, das es dann auch auf in den Buchtitel geschafft hat. Das ist einerseits ein bisschen egoistisch, letztlich setzte er sich ja für eine Aufwertung seines eigenen Forschungsgebietes ein. Es bestand aber andererseits ein echter Bedarf für diese Intervention. Zenger zitiert in seinem Buch zahlreiche, teilweise haarsträubende Texte seiner Kollegen, die bis in die 80erjahre hinein das Alte Testament als bloßes Anhängsel, quasi als nachgeschobenes Prequel des Neuen Testaments verstehen und es damit dem Neuen Testament unterordnen. Selbst Joseph Ratzinger wird von Zenger mehrfach des Irrglaubens bezichtigt – das ist durchaus pikant, weil jener in den 90ern zwar noch nicht Papst, aber immerhin bereits Präfekt der Glaubenskongregation war.
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Bücher
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