Bücher

Auch wenn Sony grundsätzlich eine sehr gute Dokumentation seiner Kameras ins Internet stellt, neben einer wirklich gelungenen Webanleitung auch weitere Tutorials, fehlt zumindest für alte Säcke eine Anleitung, die man an einem verregneten Nachmittag mit einer Tasse Tee auf dem Sofa durchschmökern und am hoffentlich sonnigen Wochenende dann gleich in der Praxis umsetzen kann. Diese Lücke füllen Bücher-zur-Kamera; mangels Auswahlmöglichkeiten fiel die Entscheidung in der Buchhandlung auf Die Sony α6400 von Frank Exner.

Pocahontas ist eine Disney-Prinzessin, die zunächst einem frühen englischen Kolinialherren zunächst das Leben rettete und anschließend einen anderen Kolonialherren heiratete. Sie begründete damit eine sehr kurze Phase friedlich Koexistenz, Kooperation und sogar Vermischung von indianischen und englischen Amerikaner*innen. Diese Phase war schnell wieder vorbei, das Ergebnis der sich anschließenden Konflikte ist allgemein bekannt. Allerdings ist auch die Geschichte der Pocahontas allgemein bekannt, weil sie einfach zu schön ist, um nicht ausgeschlachtet zu werden und wunderbares Material für einen multinationalen Gründungsmythos liefert.

Alles, was man über die DSGVO wissen möchte, und auch einiges, was man vielleicht lieber nicht wissen möchte, aber sollte, in einem recht dicken Sonderheft – das ist das Konzept, das der Heise-Verlag bereits seit Einführung der DSGVO recht erfolgreich umsetzt und einmal jährlich aktualisiert.

Die Autoren (Frauen sind nicht darunter und werden in den Formulierungen auch konsequent ignoriert) beherrschen die seltene Kunst, präzise, informativ, aber doch leicht verständlich und angenehm lesbar zu schreiben. Sie sind sämtlich Juristen, und zwar überwiegend in der Kanzlei Heidrich Rechtsanwälte in Hannover − bis auf, ausgerechnet, Joerg Heidrich, Rechtsanwalt, der offenbar keinerlei Verbindungen zur gleichnamigen Rechtsanwaltskanzlei hat. Egal, auch er ist wie seine Kollegen sicher mehr als hinreichend qualifiziert in der Sache. Die gute Schreibe wird angenehm ergänzt durch ein augenfreundliches, sich zurücknehmendes Layout, was sonst eher nicht so die Stärke der c't ist.

Bernd Schoepe ist Lehrer in Hamburg und interessiert sich, so der Subtitel seiner Schrift, für "Datenschutzrechtliche Probleme der Coronakrisen-induzierten 'Digitalisierungsoffensive'". Ausgangspunkt seiner Betrachtung ist die eigentlich recht simple Frage: Welche Vorteile bringt die Digitalisierung der Schulen? Seine Antwort lautet: Nach Datenlage (z.B. Hattie) bringt sie fast gar keinen (zusätzlichen) Lernzuwachs, sie verstärkt die soziale Spaltung eher noch anstatt sie, wie einst erhofft, zu verringern, und kostet dabei sehr viel Geld, mit dem andere, erprobte Möglichkeiten zur Verbesserung von Bildung finanziert werden könnten.

Aus dieser Antwort ergibt sich zwingend die nächste Frage, nämlich: Warum dann wird die Digitalisierung trotz der enormen Kosten und der minimalen Erfolge so vehement vorangetrieben? Auf diese Anschlussfrage gäbe es eigentlich eine kurze, von Schoepe nicht behandelte (Doppel-)Antwort, mit der das Thema erledigt sein könnte: 1.) Wurde die Digitalisierung an deutschen Schulen jahrzehntelang gerade nicht vorangetrieben, sondern im Gegenteil sträflich vernachlässigt. Und 2.) muss man zugeben, dass in Zeiten der Coronapandemie die digitale Ausrüstung der Schulen (von »Aufrüstung« mag ich nicht reden) der einzige praktikable Weg war, überhaupt so etwas wie eine Simulation von Unterricht und, wichtiger noch, wenigstens rudimentären Kontakt zu den Schüler*innen aufrecht zu erhalten. Dass die enormen Investitionen in die Digitalisierung also gerade während der Pandemie erfolgen, macht durchaus Sinn und könnte die Fragestellung im Zentrum von Schoepes Untersuchung recht flott jeder Relevanz berauben.

Den Unterricht irgendwie anders gestalten, mit Spielen aufpeppen, Schüler*innen motivieren und aktivieren... Wer wollte das nicht? Gerne lese ich daher Bücher, die einen Überblick über Methoden, Spiele, und Zugänge versprechen, und es liegt natürlich in der Natur der Sache, dass sich da einiges wiederholt oder wenigstens ähnelt. Es ist auch ganz normal, dass nicht alles in gleicher Weise für alle Kolleg*innen geeignet ist, schließlich kann das Buch und können die Autorinnen nicht wissen, was meine Bedürfnisse, Wünsche, Vorkenntnisse sind, erst recht kennen sie meine Schüler*innen nicht.